Was ist die Definition von einem „European Handicap“?
Nicht jedes Sportereignis auf dieser Welt hat die gleichen Voraussetzungen. Manch ein Spiel wird zwischen gleichstarken Mannschaften und Gegnern ausgetragen, die sich nichts schenken und auf einem ähnlichen Niveau agieren. Wiederum andere Duelle finden zwischen David und Goliath, wie man so schön sagt, statt. Hier ist eine Seite klar favorisiert, während die andere Seite als Außenseiter in das Rennen geht. Manchmal noch verstärkt durch Faktoren wie einen Heimvorteil.
Das geht natürlich mit einer hohen Siegwahrscheinlichkeit für den Favoriten einher. Eine Möglichkeit, dies abzumildern und Wetten attraktiver zu machen, ist die Einführung eines Handicaps, eines Nachteils für den Favoriten, der es den Wettern ermöglicht, attraktive Wetten auf den Ausgang des Spiels abzuschließen. Das so genannte European Handicap ist dabei eine der populärsten Möglichkeiten von solchen Nachteilswetten, das im Segment der Sportwetten eingesetzt wird. Doch was ist das genau und wie funktioniert es?
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European Handicap: Eine Erklärung
Wenn es in einer Sportart dazu kommt, dass Gegner mit sehr ungleichen Erfolgsaussichten antreten, dann können die normalen Wettoptionen etwas trocken und langweilig erscheinen. Nur wenige Tipper wollen dann auf den Favoriten setzen, gerade dann nicht, wenn dieser mit einer Quote von beispielsweise 1,09 angeboten wird. Ebenso wenig würden sich die wenigsten trauen, auf den Außenseiter zu setzen, wenn dieser eine Quote im Bereich von 30,0 hat. Eine Möglichkeit, wie Buchmacher dieses Problem umgehen und weiterhin attraktive Wetten anbieten können, ist das europäische Handicap.
Bei diesem System wird einem Spieler oder einer Mannschaft vor Beginn des Spiels ein numerischer Vorteil zugewiesen. Der numerische Nachteil der anderen Mannschaft oder des anderen Spielers wird auf das Endergebnis angewandt, bevor die Wette konstruiert wird. Dadurch wird der Wettbewerb wesentlich ausgeglichener. Der Gewinner muss also nicht nur gewinnen, sondern dies auch mit dem vom Buchmacher festgelegten Vorsprung zu tun. Erst dann wird die Wette erfolgreich sein und ausgezahlt. Das hat natürlich entsprechend positive Auswirkungen auf die Quoten für den Sieg.
Im Gegensatz zu anderen Formen des Handicaps, insbesondere dem asiatischen Handicap-System, kann es auch zu einem Unentschieden kommen, was dafür sorgen würde, dass Sie die Wette verlieren. Die Mannschaft oder der Spieler muss den numerischen Nachteil also überwinden, nicht bloß egalisieren.
Verschiedene Arten des European Handicap
Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Ausprägungsformen des European Handicap. All diese können Sie bei Ihren Sportwetten immer wieder antreffen. Es handelt sich dabei um das positive Handicap, das „Draw-Handicap“ und das negative Handicap. Jedes dieser Handicaps wird von den Buchmachern als Wettoption für ausgewählte Ereignisse angeboten, die Sie bei entsprechenden Wetten zu Ihrem Vorteil nutzen können.
Positives europäisches Handicap: Diese Form verschafft der Mannschaft oder dem Spieler einen Vorteil, die/der in einem Wettbewerb weniger stark ist. Ein Fußballspiel dient als Beispiel, hier gibt beispielsweise ein positives Handicap von +2 einer Mannschaft einen Vorsprung von zwei Toren. Das bedeutet, dass die Wette selbst bei einer 0:1-Niederlage noch als gewonnen gilt.
Europäisches „Draw-Handicap“: Es kommt zur Anwendung, wenn die dominierende Mannschaft den festgelegten Vorteil erreicht. Um das Unentschieden-Handicap zu erhalten, muss die favorisierte Mannschaft das Spiel mit dem Betrag gewinnen, der dem Vorteil entspricht. Jedes andere Ergebnis ist eine verlorene Wette. Es ist die am wenigsten genutzte Handicap-Wette, da sie weniger Möglichkeiten bietet als die anderen beiden.
Negatives europäisches Handicap: Es ist quasi das genaue Gegenteil des positiven Handicaps. Das Ergebnis einer Mannschaft, die favorisiert wird, wird hier negativ gewichtet. In diesem Fall müsste eine Mannschaft mit einem Handicap von -2 mindestens mit drei Toren Unterschied gewinnen, um als Sieger dieser Wette hervorzugehen.
Strategien für das European Handicap
Sie sind sicher in der Lage, die Wetten zum European Handicap zu Ihrem Vorteil zu nutzen. Insbesondere dann, wenn Sie persönlich das Gefühl haben, dass der Markt und die Anbieter die Größe der Kluft zwischen den beiden Konkurrenten in einem Spiel über- oder unterschätzen wird. Wenn Sie zum Beispiel der Meinung sind, dass eine Mannschaft etwas bessere Chancen hat, als es auf dem Papier den Anschein hat - z. B. ein möglicher Favoritenschreck in einem Pokalspiel - kann es von Vorteil sein, auf eine Mannschaft mit einem positiven Handicap zu setzen.
Gleiches gilt, wenn Sie denken, dass ein Team oder ein Spieler einen Kantersieg landen wird. Dann können Sie mit einem negativen Handicap sicher bessere Quoten erzielen als auf dem normalen Markt. Wie auch immer Sie sich entscheiden, europäische Handicap-Wetten zu nutzen, es ist wichtig, dass Sie dabei die richtigen Strategien anwenden. Das bedeutet vor allem, dass Sie die Wettmärkte und Sportarten, auf die Sie sich einlassen, kennen und verstehen sollten, bevor Sie Ihr Geld einsetzen. Denn Handicap-Wetten sind nicht ohne!
Wetten Sie also niemals blind drauf los, auch nicht bei einem Handicap. Kann es zum Beispiel sein, dass der Favorit aufgrund seiner großen Überlegenheit oder einem anstehenden anderen wichtigen Spiel frühzeitig Spieler schont? Dann ist die Wahrscheinlichkeit eines hohen Sieges geringer.
Achten Sie auf Trends, Muster und Form sowie auf die einzelnen Variablen und die Dynamik der Sportarten, auf die Sie wetten. All diese Faktoren können bei der Entscheidung für Handicap-Wetten eine wichtige Rolle spielen, und Sie können feststellen, ob diese Wetten einen besseren Wert haben als die anderen Märkte, die Ihnen für Ihre Wetten zur Verfügung stehen.
Tipp: Asiatisches Handicap kann sich häufig mehr lohnen
Eine Empfehlung für die Nutzung von Handicap-Wetten ist die der Asiatischen Handicaps. Diese funktionieren genauso wie europäische Handicap-Wetten, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Die Möglichkeit eines Unentschiedens ist ausgeschlossen. Und das kann für Sie ein Vorteil sein. Bei europäischen Handicap-Wetten kann ein Unentschieden Ihre Wette ruinieren, wenn Sie für oder gegen eine bestimmte Seite wetten.
Bei asiatischen Handicap-Wetten bedeutet ein Unentschieden hingegen, dass die Wette annulliert wird und Sie Ihren Einsatz zurückerhalten. Wenn möglich, dann bieten Ihnen asiatische Handicap-Wetten eine solche zusätzliche Garantie, was nützlich sein kann, um das Maximum herauszuholen.
Europäische Handicap-Wetten sind also ein nützliches Instrument, um Chancen zu nutzen, wenn Teams oder Spieler mit klar unterschiedlichen Voraussetzungen in einen Wettbewerb gehen. Im Vergleich zu anderen Märkten bieten sie die Möglichkeit, zu besseren Quoten zu gewinnen, als dies sonst der Fall wäre. Da ein Remis Ihnen aber auch die Wette ruinieren kann, lohnt es sich, extrem gut vorbereitet zu sein und noch dazu auch den Markt der asiatischen Handicap-Wetten zu studieren.
Wetten Sie auf Ihren Lieblingssport!