Italien gegen Deutschland: Klassiker in der Nations League
von Manuel Behlert

Vorzeichen vor dem Klassiker in der Nations League
Deutschland gegen Italien, das ist einer der absoluten Klassiker im Weltfußball. Auch an diesem Donnerstag sowie am Sonntag findet diese Partie statt. Den Anfang macht das Hinspiel in Italien, das am Donnerstag um 20:45 Uhr ausgetragen wird, im Rahmen der Nations League nämlich. Beide wollen das Final Four erreichen und am Ende um den Titel mitspielen.
Und beide Mannschaften sind vor dem Spiel nicht weit voneinander entfernt, befinden sich in einem Prozess der Entwicklung. Die deutsche Elf hatte vor allem ein gutes Länderspieljahr 2024 mit einigen Highlights und einer guten EM im eigenen Land. Italien bastelt derweil gerade an einem Umbruch auf mehreren Ebenen und will 2025 erste Schritte in Richtung einer erfolgreichen WM 2026 machen. Klar ist also: Für beide Teams sind die direkten Duelle wichtig.
Nagelsmann mit Zuversicht trotz personeller Sorgen
Personell hat die DFB-Elf aber mit Ausfällen zu kämpfen. Torhüter ter Stegen kann nicht mit dabei sein, gleiches gilt für Spieler wie Aleksandar Pavlovic, Kai Havertz oder Florian Wirtz. Trotzdem ist der Talentepool groß, Topspieler wie Jamal Musiala, Joshua Kimmich und Antonio Rüdiger sind mit dabei. Zuversicht strahlt der Bundestrainer deswegen trotzdem aus. “Wir wollen nicht taktieren. Wir wollen beide Spiele gewinnen. Dann können wir schauen, wie es nach dem Spiel aussieht, wie viel Taktieren im Rückspiel nötig sein wird. Generell bin ich kein großer Freund von Taktieren, sondern von Gewinnen“, so Julian Nagelsmann vor dem Spiel.
Den Wettbewerb selbst will Nagelsmann ebenfalls gewinnen: "Wir wollen gerne die Nations League gewinnen. Aber ich will nicht respektlos sein. Wir haben einen extrem starken Gegner mit Italien, das wir erstmal schlagen müssen. Wenn wir die Aufgabe erledigen, können wir auch über den Titel sprechen.“
Es wäre ein Zeugnis der eigenen Reife, wenn man sich jetzt gegen Italien souverän durchsetzen würde, auch ohne 2-3 Anker im eigenen Spiel. Deutschland muss von Beginn an wach sein, das Mittelfeld der Italiener um Topstar Nicolo Barella kontrollieren und versuchen, sich nicht vom Pressing verrückt machen zu lassen. Wenn das alles gelingt, dann hat die DFB-Elf exzellente Voraussetzungen für diese beiden Spiele. Die Basics sind also der absolute Schlüssel. Weitere Infos zum Spiel findet ihr in unserer Italien vs. Deutschland Prognose.
Spalletti will Deutschland wehtun
Auch auf der anderen Seite findet sich übrigens ein sehr guter Trainer. Luciano Spalletti, der schon in der Serie A große Erfolge feierte, ist auch auf Nationalmannschaftsebene ein guter Coach und nicht zu unterschätzen. Einen "offenen Fußball, freien Fußball, totalen Fußball" wünscht sich Spalletti. Der Coach aus der Toskana, der immer wieder betont, dass Nationaltrainer zu sein viel mehr als nur ein Job ist, sieht sich als Botschafter des italienischen Fußballs. Und will mit den Grundtugenden, also vor allem einem kompromisslosen Spiel, Deutschland wehtun.
Und dass Italien so etwas kann, zeigt nicht nur die Historie. Auch der aktuelle Kader, die aktuellen Spieler sind abgezockt. Vielleicht nicht mehr so beeindruckend gut besetzt wie in früheren Jahren, aber Spieler wie Gianluigi Donnarumma, Alessandro Bastoni, Nicolo Barella oder auch ein Sandro Tonali bringen vieles mit, um auch die DFB-Elf zu bezwingen. Zudem ist das System mit der Dreierkette eingespielt, viele Spieler kennen es sogar von der Vereinsebene.
Einen großen Favoriten gibt es nicht
Italien gegen Deutschland ist noch immer ein großes Spiel, weswegen es auch nicht wirklich den einen, klaren Favoriten gibt. Über zwei Spiele scheint die DFB-Elf leicht im Vorteil zu sein, was sich auch mit der Meinung der Buchmacher deckt. Das Spiel kann in mehrere Richtungen kippen, einige Tore sind möglich, aber auch ein knappes, Low-Scoring-Game ist nicht ausgeschlossen. Auch, weil die deutsche Elf in den letzten Monaten immer wieder zeigte, dass man sich dem Gegner anpassen kann, ohne dabei die eigene Identität in irgendeiner Form zu verlieren.