Man. City vs. Liverpool: Der Wendepunkt im Titelkampf?
von Manuel Behlert
Lässt Liverpool noch einmal Federn?
Der FC Liverpool spielt in der Premier League eine fantastische Saison. Die Reds haben 61 Punkte aus 26 Spielen auf dem Konto und sind momentan der absolute Titelfavorit. Und das, obwohl Jürgen Klopp im Sommer erst das Zepter an Arne Slot, ehemals Feyenoord, übergeben hat. Zudem haben die Reds im Sommer keine großen Transfers getätigt. Dennoch passt Slot zum Kader und umgekehrt.
Die größte Qualität der Reds ist es, auch durchschnittliche Spiele auf die eigene Seite zu ziehen. Die Qualität von Spielern wie Diogo Jota, Mohamed Salah, Dominik Szoboszlai, Luis Diaz oder Cody Gakpo ist extrem hoch, sie können Spiele im Alleingang entscheiden. Und wenn das Team einmal so richtig im Flow ist, kann es jeden Gegner auch spielerisch dominieren. Sollte es spielerisch mal nicht ideal laufen, dann sind auch noch Standardsituationen eine Stärke des Slot-Teams. Aber: In den letzten Spielen lief es nicht perfekt.
Liverpool öffnet die Tür für Arsenal
Denn Liverpool öffnete die Tür für den einzigen wirklichen Konkurrenten, den FC Arsenal. Klar, die Reds haben nur ein Spiel in der Liga verloren bis dato, aber aus den letzten vier Pflichtspiele gab es nur einen Sieg. Aus in Plymouth im FA Cup, Remis bei Everton, ein in der zweiten Halbzeit sehr schwacher Auftritt beim 2:1 gegen Wolverhampton und jetzt ein 2:2 bei Aston Villa. Die Reds haben ein wenig ihre Magie verloren, ohne in irgendeiner Form sehr schlecht zu spielen. Arne Slot, der Trainer, teilte bereits mit, dass man den Titel nicht mit 38 Glanzleistungen holen kann
Das stimmt zwar, allerdings ist Arsenal momentan „nur“ noch acht Punkte weg und hat noch ein Spiel in der Hinterhand. Gewinnen die Gunners dieses, wären es noch fünf Zähler zwischen beiden Teams. Das größte Problem von Arsenal ist die Verletzungsmisere, gegenwärtig fehlen vier Stammspielerkandidaten alleine in der Offensive. Trotzdem hat Arsenal vier der letzten fünf Spiele gewonnen, wirkt mental stabil.
Auf Liverpool warten noch einige Stolpersteine
Zum jetzigen Zeitpunkt der Saison ist es natürlich auch relevant, genauer auf den Spielplan zu schauen. Die Reds haben zwar schon einige knifflige Spiele, zuletzt eben Aston Villa auswärts, hinter sich, aber es warten auch noch packende Duelle. Newcastle spielt man noch zuhause, Fulham auswärts, auch Tottenham kann im Heimspiel an einem guten Tag ein Faktor sein. Brighton auswärts am vorletzten Spieltag kann sich ebenfalls als knifflig erweisen.
Doch zwei Auswärtsspiele und ein Heimauftritt sind es, die am Ende wohl entscheiden, ob Liverpool den Titel holt. Anfang Mai spielt Liverpool nacheinander erst auswärts bei Chelsea und dann zuhause gegen Arsenal. Sollten die Gunners bis dahin in Schlagdistanz sein, könnte es ein echtes Endspiel um den Titel geben. Für den Moment interessanter ist aber erst einmal das nächste Spiel. Denn am Sonntag spielt Liverpool bei Manchester City.
Manchester City als Knackpunkt?
Und dieses Spiel hat das Potenzial zum Knackpunkt zu werden. Liverpool wackelte zuletzt immer mal wieder, City zeigte zwei Gesichter. Gegen Newcastle gab es ein 4:0 samt Marmoush-Hattrick, bei Real Madrid ging man ohne Haaland komplett unter und war hilflos. City darf keine Rückschläge erleiden, dann wird das Team instabil. Genau das erschwert die ManCity vs. Liverpool Prognose, momentan gibt es rund um dieses Spiel einfach viele Unwägbarkeiten.
An einem idealen Tag kann die Guardiola-Elf sicher mit Liverpool mithalten, wenn Savinho, Haaland und co. in den Flow kommen, auch Tore erzielen. Das größte Manko bleibt aber die Abwehr, denn selbst Nachjustierungen von Guardiola mitsamt defensiverer Herangehensweise haben zuletzt nicht geholfen.
Klar ist: Wenn Liverpool diese Hürde nimmt, besteht aufgrund des Spielplans bis zur Länderspielphase im März die Chance, den Vorsprung wieder auszubauen, weil Arsenal sicher nicht fehlerfrei durch die nächsten Spiele kommt. Aber zunächst einmal müssen die 90 Minuten im Etihad gespielt werden.